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Stadtrundgang: Historische Laubengänge in den Quadraten
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Die wenigen heute noch existierenden historischen Laubengänge in den Hinterhöfen der Mannheimer Innenstadt gehen ursprünglich auf eine Bauweise zu Beginn des 18. Jahrhunderts zurück, durch die beim Wiederaufbau der kriegszerstörten Stadt preiswerter Wohnraum geschaffen werden sollte. Hierbei wurden die Wohnungen durch außen liegende offene Gänge aus Holz von der Hofseite erschlossen, die über einfache Holztreppen, oft im Winkel zwischen straßenseitigem Hauptgebäude und Seitenflügel, zugänglich waren. Dadurch konnte auf ein zentrales Treppenhaus in kostspieliger Massivbauweise verzichtet werden. Im 19. Jahrhundert gewann die Bauweise der Laubenganghäuser erneut an Bedeutung, als in Folge der Industrialisierung für viele Menschen in kurzer Zeit preiswerter Wohnraum geschaffen werden musste. Diese bauliche Struktur des Zugangs zu den Wohnungen über außenliegende offene Gänge fand auch Eingang in den Sozialen Wohnungsbau der 1920er- und 1930er-Jahre sowie die Architektur des Wiederaufbau nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, nun allerdings nicht mehr aus Holz.